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Geschichte der Niederlosheimer Feuerwehr

   

Von den Anfängen der Niederlosheimer Feuerwehr ist im Gedächtnis der heutigen Dorfbewohner nichts mehr vorhanden, zudem fehlen diesbezügliche schriftliche Aufzeichnungen. Es ist anzunehmen, dass früher bei Bränden die gesamte taugliche Einwohnerschaft am Lösch- und Rettungswerk beteiligt war. Vor allem bei den besonders gefährdeten Strohdächern der damaligen Zeit bestand diese Hilfe wohl hauptsächlich in der Rettung von Vieh, Möbeln, Wäsche, Haushaltungsgegenständen etc.


Eine erste schriftliche Aussage über die Feuerwehr Niederlosheims ist uns in Form eines Zeitungsartikels erhalten geblieben.

Diese Betrachtung hatte der langjährige Schriftführer, Lehrer Busch, aus Anlass des 30jährigen Bestehens der Niederlosheimer Wehr verfasst und in einer Tageszeitung erscheinen lassen.

Unter der Überschrift „Dreißig Jahre Freiwillige Feuerwehr Niederlosheim“ ist folgendes aufgeführt:

  

Am 5./6. Juli 1958 begeht die Feuerwehr Niederlosheim das Fest ihres dreißigjährigen Bestehens. Aus diesem Anlass ist es angebracht, eine kleine Rückschau über die Entwicklung und den Einsatz der Wehr zu bringen.

Vor 1927 bestand im Ort eine Pflichtfeuerwehr. Diese wurde im Jahre 1928 auf freiwillige Basis umgestellt und Schmiedemeister Johann Meiers zum Wehrführer gewählt.

Am 29.11.1931 wurde der Vorstand der Wehr neu gebildet und Schreinermeister Hubert Barth mit der Führung derselben beauftragt.

Da infolge der damals herrschenden trostlosen wirtschaftlichen Lage und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit im Restkreis Wadern und seitens der Gemeinde und anderer Stellen keine nennenswerten Beihilfen zu erwarten waren, suchte die Wehr sich selbst zu helfen.

Freiwillige Beiträge der Mitglieder, Theaterveranstaltungen, Verlosungen usw. machten es möglich, dass im Laufe weniger Jahre sämtliche Wehrmänner mit Uniform, Helm und Koppel ausgestattet werden konnten.

Auch das alte Spritzenhaus wurde durch die freiwillige Mithilfe der Mitglieder umgebaut und vergrößert.

 

Als im Jahre 1935 der Ort die lang ersehnte Wasserleitung erhielt, verlor die alte Druckspritze an Bedeutung. In demselben Jahre erhielt die Wehr einen neuen Schlauchwagen mit Schläuchen und eine Zugleiter.

Wiederholt hatte die Wehr in diesen Jahren ihre Schlagkraft unter Beweis zu stellen. Bald nach dem ersten Weltkrieg brannte ein Schuppen neben dem Hause Alt im Unterdorf.

Es folgte der Brand im Anwesen von Herrn Peter Steuer, dem Scheune, Stall und teilweise auch das Haus zum Opfer fielen.

Am 24.11.1932, abends gegen 19.00 Uhr, brach ein Brand in den Wirtschaftsgebäuden von Herrn Karl Hirschauer aus. Da schon bald das Wasser des auf dem Hofe befindlichen Brunnens erschöpft war, gestalteten sich die Löscharbeiten besonders schwierig. Viele hundert Meter weit musste das Wasser unter Zuhilfenahme der Dorfbevölkerung mit Eimern aus dem Losheimer Bach herbeigeschafft werden.

Am 26.3.1933 brach gegen 10.30 Uhr vormittags ein Brand in der Nähe des Herrenwäldchens in einer Münchweiler Fichtenschonung aus.


Am Abend des 18.Mai.1933 brannte das Anwesen der Witwe Schillo im Heidengarten nieder.

Am 30.November 1933 folgte ein Brand im Anwesen vor Herrn Nikolaus Hagen. Dabei musste die Motorspritze von Losheim zur Hilfeleistung herbeigerufen werden.

Am 14.April 1943, abends gegen 22.00Uhr, Einsatz der Wehr bei einem Brand in den Gebäudlichkeiten von Herrn Nikolaus Müller im Heidengarten, der durch den Abwurf von Brandbomben durch feindliche Flieger entstanden war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Hubert Barth die Wehr zunächst weiter.

Im Jahre 1948 übernahm Herr Aloys Meiers die Führung, dem im Jahre 1957 Herr Vinzenz Weber folgte.

In dieser Nachkriegszeit wurde die Wehr modernisiert. Sie erhielt im Jahre 1954 eine Tragkraftspritze TS8/8 mit Volkswagen Industriemotor. Die Spritze hatte eine Leistung von 800 Litern pro Minute, war tragbar und wurde von der Firma Metz in Karlsruhe hergestellt. Dazu kam in demselben Jahre die Anschaffung eines Löschwagens zur Aufnahme der Motorspritze und sonstiger Löschgeräte einschließlich Leiter. Die Wehr verfügte 1958 über 140m B-Schläuche und 100m C-Schläuche. Ferner wurden für die Mitglieder 18 Fest- und 21 Arbeitsuniformen einschließlich Mützen, Koppel und Helme beschafft.

Alle diese Anschaffungen wurden durch Zuwendungen von Gemeindemitteln ermöglicht und bekunden welch reges Interesse der Ort an einer schlagkräftigen Wehr hatte.

Ferner wurde im Jahre 1954 ein Feuerwehrgerätehaus mit Trockenturm und Schlauchwaschanlage erstellt. Hierzu wurde ein größerer Zuschuss durch die Saarregierung gewährt.

Im Jahre 1958 hatte die Wehr 23 aktive und 3 inaktive Mitglieder.

Im Jahre 1954 wurden die Mitglieder Hubert Barth, Johann Wollscheid, Nikolaus Haben für 25-jährige Mitgliedschaft durch Urkunde und Feuerwehrnadel geehrt.

 

 

Unser besonderer Dank gilt Herrn Wilhelm Busch, welcher uns diese Unterlagen zur Verfügung gestellt hat.